Portugal gegen Spanien: Dieses Duell lässt die Herzen der internationalen Fußballfans höher schlagen. Schließlich dabei am ersten Spieltag der Vorrundengruppe B am 15. Juni (20 Uhr/MESZ) in Sotschi zwei starke Titelfavoriten gegenüber. Die Fans dürfen sich auf ein rasantes Spiel mit jeder Menge fußballerischer Leckerbissen freuen. Natürlich wollen beide Mannschaften das südeuropäische Prestigeduell, in dem höchstwahrscheinlich bereits eine frühe Vorentscheidung im Kampf um den Gruppensieg fällt, gewinnen.
Portugal: Cristiano Ronaldo und ganz viel Routine im WM-Team
Zwei Jahre nach dem Titelgewinn bei der Europameisterschaft in Frankreich sind die portugiesischen Fußballer heiß auf die WM in Russland. Bei ihrer insgesamt siebten Endrundenteilnahme wollen sie zeigen, dass der EM-Titel von 2014 keine Eintagsfliege war. Das portugiesische Spiel steht und fällt auch diesmal wieder mit Cristiano Ronaldo. Der dreimalige Weltfußballer vom Champions-League-Sieger Real Madrid ist weiterhin Dreh- und Angelpunkt des Spiels.
Das zeigte der 33-Jährige auch in der WM-Qualifikation, als er mit 15 Treffern der zweitbeste europäische Torschütze war (hinter dem Polen Robert Lewandowski/16 Tore). Doch die Mannschaft von Trainer Fernando Santos, die zu den spielstärksten der Welt gehört, hat noch viel mehr als Ronaldo zu bieten. Der Coach setzt in seinem WM-Team auf zahlreiche erfahrene Spieler aus den starken europäischen Ligen. In der Defensive gehören der 35-jährige Pepe von Besiktas Istanbul und der 36-jährige Bruno Alves von den Glasgow Rangers zu den Leistungsträgern. In der Offensive gehören neben dem inzwischen 33-jährigen Ronaldo die auch Mittelfeldspieler Ricardo Quaresma (Besiktas Istanbul/34 Jahre) und Joao Moutinho (AS Monaco/31) zu den Hoffnungsträgern. Das hohe Alter der Akteure könnte im Laufe des Turniers zu einem Problem für die Portugiesen werden. Den zahlreichen Ü30-Spielern könnte in den entscheidenden Phasen das nötige Tempo fehlen.
Außerdem müssen die Portugiesen ohne den eigentlich gesetzten 26-jährigen Mittelfeldspieler Danilo Pereira vom FC Porto auskommen, der wegen einen Teilrisses der Achillessehne ausfällt. In der Vorbereitung waren die Portugiesen noch von der WM-Form noch weit entfernt. Stattdessen war in den Testspielen noch reichlich Sand im Getriebe. So reichte es in den Partien gegen die beiden WM-Teilnehmer Belgien (0:0) und Tunesien (2:2) jeweils nur zu einem Unentschieden. Gegen die nicht für die WM qualifizierte Niederlande kassierte der aktuelle Europameister Ende März sogar eine deutliche 0:3-Niederlage.
Spanien: Zurück zu alter Stärke
Spanien hat sich in den vergangenen beiden Jahren endgültig wieder in der Weltspitze zurückgemeldet. Unter Trainer Julen Lopetegui, der das Team nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der EM 2016 (0:2 gegen Italien) übernommen hat, haben sich die Spanier äußerst souverän präsentiert und sich ohne Niederlage (neun Siege und ein Unentschieden) das begehrte WM-Ticket gesichert. Der Weltmeister von 2010 und dreimalige Europameister (1964, 2008, 2012) gehört in Russland wieder zu den Turnierfavoriten. Schließlich sind die Spanier sowohl in der Offensive als auch in der Defensive bärenstark. In den zehn Qualifikationsspielen kassierten sie gerade einmal drei Gegentore und schossen selbst 36 Tore.
Bei der Wahl seines WM-Kader hatte Coach Julen Lopetegui die Qual der Wahl. Neben den arrivierten Routiniers Gerard Piqué, Andres Iniesta (beide FC Barcelona), David Silva (Manchester City) oder Sergio Ramos (Real Madrid) können bei der Endrunde in Russland auch zahlreiche Talente den Sprung in das WM-Team geschafft – darunter Saúl Ñíguez (Atlético Madrid), Isco und Marco Asensio (beide Real Madrid). Die klare Nummer eins im Tor ist David De Gea vom frisch gebackenen englischen Meister Manchester City. Das 0:2 im Viertelfinale der Europameisterschaft 2016 gegen Italien war für die Spanier die letzte Niederlage. Seitdem blieben sie in 16 Spielen ungeschlagen (elf Siege und fünf Unentschieden). Beeindruckend war vor allem der deutliche 6:1-Erfolg gegen den aktuellen Vize-Weltmeister Argentinien Ende März in Madrid. Gegen WM-Gastgeber Russland (3:3), die Schweiz (1:1) und Weltmeister Deutschland (1:1) mussten sich die Iberer jeweils mit einem Unentschieden begnügen.
Portugal – Spanien: Head to Head
Portugal und Spanien standen sich bislang insgesamt vier Mal gegenüber, davon drei Mal bei Welt- und Europameisterschaften. Beide Teams konnten jeweils zwei dieser Duelle gewinnen. Das letzte Aufeinandertreffen liegt bereits sechs Jahre zurück. Im Halbfinale der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine setzten die Spanier auf ihrem Weg zum Titel in einem echten Krimi mit 4:2 im Elfmeterschießen durch. Das bislang einzige Duell der beiden Mannschaften bei einer Weltmeisterschaft gab es 2010 in Südafrika. Hier setzte sich der spätere Weltmeister Spanien im Achtelfinale mit 1:0 durch. Die Portugiesen gewannen die Premiere des Duells in der Vorrunde der Europameisterschaft 2004 im eigenen Land mit 1:0. Außerdem gewannen Ronaldo und Co. im November 2010 ein Freundschaftsspiel gegen die Spanier mit 4:0.
Portugal – Spanien: Wett Tipp & Prognose
Spannung ist garantiert, wenn sich Portugal und Spanien gegenüber stehen. Aufgrund der überzeugenden Leistungen in den vergangenen Monaten gehen die Spanier als leichter Favorit in das Spiel. Spanien wird das Duell gewinnen.
